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Ibn Rushd Preis 2013 geht an palästinensische Liedermacherin

Der Ibn Rushd Fund für Freies Denken freut sich, die palästinensische Sängerin, Komponistin und Arrangeurin  Rim Banna  als Trägerin  des 15. Ibn Rushd Preises bekannt zu geben. Mit dem Ibn Rushd Preis für Freies Denken zeichnet der Ibn Rushd Fund seit 1998 Menschen oder Organisationen aus, die sich um das Freie Denken in der Arabischen Welt verdient gemacht haben. Die Verleihung des Preises findet am 15. November 2013 im Museum für Islamische Kunst in Berlin statt, das auch in diesem Jahr mit dem Ibn Rushd Fund kooperiert.

Für die palästinensische Sängerin und Komponistin Rim Banna ist Musik eines der wichtigsten Mittel für kulturelles Selbstbewusstsein und kulturelle Selbstbehauptung; und sie nutzt ihre künstlerischen Fähigkeiten und ihre Integrität, um Respekt und Würde für ihr Volk zu fordern. Nach dem Musikstudium an der Musikhochschule in Moskau zog sie zurück nach Nazareth und begann dort ihre Reise in das arabische kulturelle Erbe. Eine Station auf dieser Reise war ihr Mitwirken bei der CD  'Lullabies from the Axis of Evil'. Der bisherige Höhepunkt ihrer Arbeit ist ihr aktuelles Werk, in dem sie dem rebellischen Geist als einer der arabischen Kultur eigenen Charaktereigenschaft nachspürt.

Rim Banna, die sich  seit ihrer Jugend für die Rechte und Freiheit des palästinensischen Volkes einsetzte, war eine der ersten arabischen Künstler/-innen, die sich mit den Aktivisten in Ägypten und Tunesien solidarisierte und auf deren Lage aufmerksam machte. Schon während ihrer Konzerte vor den Revolutionen in  Ägypten und Tunesien spürte sie den "rebellischen Geist", wie sie sagt, und machte sich auf, diesen Geist in der Dichtung des Orients zu suchen. Sie fand diesen kritischen Geist in persischen und andalusischen Versen ebenso wie in Gedichten, die in unseren Tagen von politischen Gefangenen geschrieben wurden. Nach diesem Eintauchen in das Pan-Arabische Kulturerbe vertonte die ausgewählte Lyrik und verö! ;ffentlichte das aus dieser Recherche resultierende Album zum zweiten Jahrestag der Arabischen Revolutionen unter dem Namen "Revelation of Ecstasy and Rebellion"; und in der Tat legen ihre Musik und Interpretation den rebellischen Geist der Texte frei. So wurde ihre Musik Teil des Soundtracks der arabischen Revolutionen.

Der Ibn Rushd Preis 2013 wurde für eine Sänger/-in, Liedermacher/-in oder Band ausgeschrieben, "der oder die das kritische und kreative Gedankengut, das für gesellschaftlichen Wandel unabdingbar ist, poetisch kondensiert, und dessen/deren Liedertexte sich mit dem Streben nach Freiheit, Bürgerrechten und Demokratie befassen und diese fordern".

Die Preisverleihung inklusive dem Preisgeld von € 2500,- wird ausschließlich über Beiträge und Spenden der Mitglieder des Ibn Rushd Funds finanziert. Die Gewinnerin wurde aus einer Vielzahl von Nominierungen aus der Öffentlichkeit (18 Kandidaten aus 8 Ländern) durch eine unabhängige 4-köpfige Jury gewählt. Die Jurymitglieder wurden vom Ibn Rushd Fund aufgrund ihrer Fachkompetenz im Bereich der zeitgenössischen populären Musik ausgewählt.

Die Jury des Ibn Rushd Preis 2013 bestand aus Lotfi Bouchnak aus Tunesien, Prof. Ghawi Ghawi aus Palästina, Malek Jandali aus Syrien und Naseer Shamma aus dem Irak.  Alle Mitglieder der Jury haben diese Aufgabe ehrenamtlich für den Fund übernommen.

Mehr Informationen finden Sie unter:
http://www.ibn-rushd.org/typo3/cms/de/awards/2013/