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Theater aus Palästina - Neue Nachbarschaften

Im Rahmen des Palästinensischen Deutschen Dialogs über Theater und Theaterpädagogik besucht das Ashtar Theatre aus Ramallah vom 10. bis 17. April 2016 Hannover und zeigt in der Theaterwerkstatt, im soziokulturellen Pavillon Lister Meile, Aufführungen und bietet Werkstätten zu den Themen Theater der Unterdrückten und Theaterarbeit in Flüchtlingscamps an, auch für interessierte Flüchtlinge.

Veranstalter sind der Arbeitskreis Kirche und Theater in der Evangelischen Kirche in Deutschland und das Institut für Theaterpädagogik Lingen der Hochschule Osnabrück, in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater, der Hannoverschen Theaterwerkstatt, der Initiative Palästina in der Region Hannover und der Anna-Lindh-Stiftung.

Das Ashtar Theatre wurde 1991 in Jerusalem gegründet und spielt seit 1995 in Ramallah experimentelles Theater und führt theaterpädagogische Fortbildungen durch. Es ist im Nahen Osten das führende Theater, das Augusto Boals Buch über Theater der Unterdrückten ins Arabische übersetzt hat und die Methode praktiziert. Ashtar versucht auch, kulturelle Brücken mit anderen Theatern in der Welt zu bauen mit kreativen Werken und Ideen. Ashtar gehört zum Palästinensischen Deutschen Dialog über Theater und Theaterpädagogik, Masrah-Theater.Net
Öffentliche Veranstaltungen sind:

Mittwoch, den 13. April 2016 , 19.30 Uhr
48 Minutes For Palestine
Das Drama ohne Worte, das nur mit den Körpern und originaler Musik spielt, erzählt über eine Frau und einen Mann, die gegen ihren Willen zusammenleben. Das Theaterstück ohne Worte wurde durch Improvisation unter Leitung von Mojisola Adebayo mit der Schauspielerin Riham Isaac und dem Schauspieler Edward Muallem geschaffen, die hier in Hannover auch spielen.
Die Frau lebt zunächst allein und pflegt ihren Garten. Eines Tages läuft ein Mann in ihr Haus. Er trägt einen Koffer. Er sieht verwahrlost aus und vom Tode gezeichnet. Die Frau kennt ihn nicht. Aber für ihn ist das hier sein Zuhause. Wir sehen, wie das Paar miteinander um ihren Platz im Hause streitet und um die Vorherrschaft. Eine erzwungene Hochzeit passiert, die keiner von beiden will, und keiner will den Platz aufgeben.

‘It's an amazing, magnificent piece of work.  In fact, it is all of a piece, as there is no way of separating conception, visualisation, staging, performing – and meaning.  If there is any very positive and hopeful message, as some of the audience in the discussion were looking for – it is there in the fact that your work is an affirmation that unity – even for 48 minutes and encompassing the spectators – is real’ - Peter Brook.

Anschließend Gespräch mit dem Publikum

Donnerstag, den 14. April 2016, 19.30 Uhr
The New Gaza Monologues
Die ursprünglichen  Gaza Monologe wurden von Schülern aus Gaza über ihre Erfahrungen während des Gaza-Krieges 2008-2009 in Werkstätten des Ashtar Theatre geschrieben. Sie wurden erstmals ab 17. Oktober 2010 aufgeführt und fanden weltweit Interesse. 1500 junge Menschen aus 36 Ländern spielten mit. Im November 2010 beteiligten sich 22 junge Menschen aus 18 Ländern an einer Aufführung in 14 Sprachen vor der UN-Vollversammlung. Auch in Deutschland wurden sie aufgeführt und z.B. mit der Kinderkulturkarawane in vielen Städten gezeigt. In deutschen Schulbüchern wurden Texte abgedruckt.
Das Ashtar Theater hat nun mit jungen Menschen neue Monologe über ihre heutigen Erfahrungen geschrieben, die erstmals in Deutschland vorgestellt werden.

The Syrian Monologues
Bei theaterpädagogischen Werkstätten in syrischen Flüchtlingscamps in Jordanien hat das Ashtar Theatre syrische Teilnehmer Monologe schreiben lassen. Eine Auswahl der Monologe wird vorgetragen.
Anschließend das Programm mit der Diskussion über Kultur in der Palästinensischen Gesellschaft und die Werkstätten über „Theater der Unterdrückten“ und „Theaterarbeit in Flüchtlingscamps“ .

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