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Land ohne Worte

Aufführung im Ashtar Theater am 27.04.2016

Im Angesicht des Krieges wird Kunst bedeutungslos? Willkürliche Zerstörung von Leben lässt sich nicht in Worten beschreiben? Das Leben weit weg vom Krieg erscheint im Gegensatz dazu falsch? Kunst wird sinnlos?

Land ohne WorteIn Dea Lohers Stück sagt eine Künstlerin aus Deutschland: Man muß den Ort des Krieges besuchen, man muß den Schmerz kennenlernen, man muß das Erlebte zu Hause erzählen.

Man muß aber auch weiterarbeiten und sein eigenes Glück genießen. Um in der Bekämpfung des Krieges ein starker Partner zu sein. Eine poetische Selbstbetrachtung und Untersuchung der Möglichkeit des Mensch-Bleibens in Zeiten des Krieges.

Dea Loher ist Empfängerin zahlreicher Auszeichnungen, unter anderem dem Berliner Literaturpreis und der Heiner-Müller-Professur. Dies ist ein Stück kraftvoller Poesie von einer sehr profilierten und herausfordernden literarischen Stimme Europas.

Diese Inszenierung entstand 2009 in Edinburgh und tourt seitdem international.
Es ist ein ›Kriegsbericht‹, der an die Nieren geht und das nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden schauspielerischen Leistung von Lucy Ellinson, die überzeugend ihre Machtlosigkeit und die emotionale Achterbahnfahrt während des Aufenthalts in Kabul darzustellen weiß […]. Nach diesem Stück bleibt keine Chance in ein wohliges, bürgerliches Kunstverständnis zurückzukehren und so zu tun, als ob Gewalt, Elend und Hass keine Denkkategorien mehr für uns seien.
(Michaela Preiner, European Cultural News)

Das Monodrama wird in Deutsch mit Übertiteln auf Arabisch und English aufgeführt.

Spiel: Lucie Zelger
Regie: Lydia Ziemke
Bühne + Kostüme: Claire Schirck
Sound: Owen Lasch
Regieassistenz: Nina Eckhardt